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Crystal Meth-Die Auswirkungen der Droge auf Mund und Zähne

Der sogenannte Meth-Mund, ein Ausdruck für die Zahn- und Mundgesundheitsschäden, die durch die äußerst abhängig machende Methamphetamin (als illegale Droge unter dem Namen „Crystal Meth“, aber als auch „Speed“, „Ice“ oder „Glass“ im Umlauf) verursacht wird, ist eine von vielen verheerenden Auswirkungen, die diese Droge auf die Konsumentengesundheit haben kann.

Crystal Meth, auch bekannt als Methamphetamin, ist eine hochgradig süchtig machende und zerstörerische Droge, die das Leben derjenigen, die sie konsumieren, nachhaltig beeinflusst. Neben den schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen auf den Körper im Allgemeinen hat Crystal Meth auch verheerende Folgen auf die Zähne, das Zahnfleisch und den Mund.

Methamphetamin ist ein wirksames Aufputschmittel für das zentrale Nervensystem, es kann neben Kurzzeitwirkungen wie: erweiterte Pupillen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schlafstörungen,  unregelmäßigen Herzschlag und Bluthochdruck auch Langzeitwirkungen wie: bleibende Hirnschäden, Schädigung der Blutgefäße, der Leber und der Nieren, Psychosen und Depressionen– und daneben auch wuchernde Zahnfäulnis (ausgeprägte Karies) bewirken.

Einige Konsumenten beschreiben ihre Zähne als „angeschwärzt, fleckig, verfaulend, abbröckelnd oder auseinanderfallend“. Oft können die Zähne nicht mehr gerettet werden und müssen entfernt werden.

Die verheerenden Auswirkungen von Crystal Meth auf Zähne, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat

Desolates Gebiss nach Konsum von Methamphetaminen

Die großflächige Zahnfäulnis (Karies) wird wahrscheinlich durch die Kombination von drogeninduzierten physischen und psychischen Veränderungen verursacht: einerseits ein trockener Mund und andererseits lange Perioden schlechter Mundhygiene. Ein Methamphetamin-Rausch dauert viel länger als ein Rausch, der durch Crack oder Kokain verursacht wurde – üblicherweise 6 bis 12 Stunden, kann jedoch bis 24 Stunden wirken im Vergleich mit einer Stunde bei Kokain –,was zu längeren Perioden schlechter Mundhygiene führen kann. Und während sie berauscht sind, sehnen sich Konsumenten oft nach kalorienreichen kohlensäurehaltigen, süßen Getränken oder sie knirschen und schleifen ihre Zähne ab. All das kann zu irreparablen Zahnschäden und schwerer Zahnverfall führen.

Die Szenedroge birgt hohes Risiko für die Mundgesundheit

Zahnerosion: Crystal Meth enthält eine Vielzahl von ätzenden Chemikalien, darunter Phosphorsäure und Lithium. Diese Substanzen wirken aggressiv auf den Zahnschmelz ein und führen zu einer beschleunigten Zahnerosion. Der Zahnschmelz, der normalerweise als Schutzschicht für unsere Zähne dient, wird dadurch geschwächt und anfälliger für Karies.

Karies: Die Einnahme von Crystal Meth beeinträchtigt den natürlichen Speichelfluss im Mund. Speichel spielt jedoch eine wichtige Rolle bei der Neutralisierung von Säuren und der Reinigung der Zähne. Ein verminderter Speichelfluss führt zu einem erhöhten Risiko für Kariesbildung. Darüber hinaus führt der oft auftretende „Trockene Mund“ bei Meth-Konsumenten dazu, dass die schützende Wirkung des Speichels verringert wird, was die Zähne noch anfälliger für Karies macht.

Zahnfleischentzündungen: Der Konsum von Crystal Meth kann zu einer Vielzahl von Zahnfleischerkrankungen führen. Die ätzenden Substanzen in der Droge reizen das Zahnfleisch und können zu einer schmerzhaften Entzündung führen. Dies wiederum kann zu Zahnfleischbluten, Schwellungen und einer Zunahme von Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis und Parodontitis führen. Unbehandelt können diese Probleme zu Zahnverlust führen.

Mundtrockenheit: Eine der häufigsten Nebenwirkungen von Crystal Meth ist Mundtrockenheit. Der Konsum der Droge hemmt den Speichelfluss und kann zu einem unangenehmen Gefühl von Trockenheit im Mund führen. Mundtrockenheit begünstigt nicht nur das Wachstum von Bakterien, sondern kann auch zu Mundgeruch, Schleimhautentzündungen und Pilzinfektionen führen.

Zahnfrakturen und Abnutzung: Die stimulierende Wirkung von Crystal Meth führt oft zu Zähneknirschen und starkem Kieferzusammenbeißen, insbesondere während des sogenannten „Tweaking“-Zustands. Dieser übermäßige Druck auf die Zähne kann zu Zahnbrüchen, Absplitterungen und einer erhöhten Abnutzung des Zahnschmelzes führen. Das Resultat sind empfindliche Zähne, Schmerzen

Dass Crystal Meth nicht mehr fast ausschließlich in der Rave- und Technoszene genommen wird, zeigt eine Studie vom Februar 2014 des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums. Laut dieser Studie gab etwa die Hälfte der Konsumenten an, die Droge zu Hause oder sogar bei der Arbeit zu konsumieren. Auch ein neulich veröffentlichter Konsum-Fall aus der höchsten Ebene der deutschen Politik bestätigt das alarmierenden Ausmaß, welches der Konsum dieser hochgradig abhängig machenden Droge angenommen hat.

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Berichte, die die negativen Auswirkungen von Crystal Meth auf die Mundgesundheit bestätigen.

Während in den USA der Methamphetamin-Konsum leicht rückläufig ist, nimmt der Konsum der Droge in Deutschland stetig zu. Da die synthetische Droge überwiegend in illegalen Hinterhof-Laboren in Tschechien hergestellt wird, sind die deutschen Gebiete, die an Tschechien angrenzen, von dem Konsum am meisten betroffen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung sieht jedoch in der nahen Zukunft eine erhöhte Gefahr auch für die restlichen Bundesländer, vor allem für die Großstädte.

Als äußerst problematisch erweist sich weiterhin das hohe Suchtpotenzial dieser Droge selbst bei einmaligem Konsum an. Amerikanischen Studien zufolge macht Crystal Meth deutlich schneller abhängig als z.B. Kokain.

Laut der Foundation for a Drug-Free World (Stiftung für eine drogenfreie Welt) ist der Meth-Entzug so schmerzhaft und hart, dass die überwiegende Mehrheit der Konsumenten wieder rückfällig werden. Nämlich 93 Prozent derer, die sich in herkömmliche Therapieeinrichtungen begeben, kehren wieder zum Methamphetamin-Konsum zurück.

Auch die Neurotoxizität (Nervengiftigkeit bzw. die schädigende Wirkung eines Arznei- oder anderen Stoffes auf Struktur und Funktion des Nervengewebes), die Ursache für die psychiatrischen Begleiterkrankungen ist, erweist sich als stärker als bei anderen künstlichen Drogen.

Fazit
Crystal Meth hat verheerende Auswirkungen auf die Mundgesundheit. Der Konsum dieser gefährlichen Droge kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter Zahnerosion, Karies, Zahnfleischentzündungen, Mundtrockenheit und Zahnbruch. Die ätzenden Chemikalien in Crystal Meth schwächen den Zahnschmelz und erhöhen das Risiko von Karies und Zahnverlust. Zudem reizt die Droge das Zahnfleisch und führt zu Entzündungen, Blutungen und einer Zunahme von Zahnfleischerkrankungen. Der verringerte Speichelfluss verursacht Mundtrockenheit, was wiederum zu Mundgeruch, Schleimhautentzündungen und Pilzinfektionen führen kann. Darüber hinaus führt der exzessive Druck durch Zähneknirschen und Kieferzusammenbeißen zu Zahnbrüchen und einer erhöhten Abnutzung des Zahnschmelzes.

Es ist wichtig zu wissen, dass die gefährliche Droge Crystal Meth nicht nur die Mundgesundheit, sondern den gesamten Körper und das Leben einer Person beeinträchtigt. Der beste Weg, um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, besteht darin, den Konsum von Crystal Meth vollständig zu meiden. Im Falle einer Abhängigkeit ist es von entscheidender Bedeutung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Sucht zu überwinden und die Gesundheit wiederherzustellen. Zahnärzte und Ärzte können Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten bieten, um die Mundgesundheit zu verbessern und langfristige Schäden zu minimieren.

Die Prävention und Aufklärung über die Risiken von Crystal Meth sind von großer Bedeutung, um Menschen vor den verheerenden Auswirkungen auf die Mundgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu schützen. Es ist wichtig, die Botschaft zu verbreiten, dass der Konsum dieser Droge nicht nur kurzfristige Euphorie, sondern auch langfristige Schäden mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf die Mundgesundheit.

Weitere Informationen:

  • Methamphetamin-bezogene Störungen (aerzteblatt.de)
  • Studie des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
  • Foundation for a Drug-Free World

Zuletzt aktualisiert am 2. Juni 2023 von COS Zahnärzte

Mihail Cos
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