Zahnarztniederlassung: Möglichkeiten und Finanzierung für junge Mediziner

Vielen jungen Zahnmedizinern stellt sich nach der Assistenzzeit die Frage, ob die Gründung oder Übernahme einer Praxis der richtige Weg ist. Während die Karriere für angestellte Mediziner einfacher ist, bietet die eigene Niederlassung ungeahnte Chancen auf Verdienst und Unabhängigkeit. Hierbei gilt es im Hinblick auf Standort, Finanzierung und Förderungsmaßnahmen im Vorfeld Einiges zu berücksichtigen.

Vorzüge der eigenen Niederlassung als Zahnarzt

Die eigene Praxis bietet grundlegende wirtschaftliche Vorteile durch ihre Unabhängigkeit. Diese findet sich nicht nur in der Unabhängigkeit des selbstständigen Arztes gegenüber Angestellten. Auch gegenüber Konjunkturschwankungen gelten Arztpraxen als stabil. Während die meisten Wirtschaftszweige vom Auf und Ab der Konjunktur betroffen sind, reagieren eigenen Niederlassungen schwächer auf diesen Einflussfaktor.

Eine zukunftsträchtige Chance der Zahnarztpraxis findet sich zudem im demographischen Wandel. Die steigende Lebenserwartung und die gesellschaftliche Alterung gehen einher mit einer zunehmenden Nachfrage nach zahnmedizinischer und zahntechnischer Versorgung älterer Menschen.

Ein aktueller besonderer Vorteil für Praxisgründer ist die Niedrigzinsphase. Der Schritt in die Unabhängigkeit ist oftmals mit hohen Erstinvestitionen verbunden. Ohne Fremdkapital lässt sich das Vorhaben meist nicht realisieren, weshalb eine Kreditaufnahme erforderlich wird. Die Konditionen der Fremdfinanzierung von Niederlassungen sind angesichts des niedrigen Leitzinses besonders günstig.

Ist die Praxis gegründet, so profitiert sich von einer soliden finanziellen Grundlage auf Basis gesetzlicher Versicherungsbeiträge. Der hohe Anteil gesetzlich Versicherter sorgt für etwa 40 Milliarden Euro an gesetzlichen Versicherungsbeiträgen. Hinzuzurechnen sind Privathonorare.
Hervorzuheben ist auch die solide Finanzierungsgrundlage ärztlicher Niederlassungen. Das Fundament bilden 40 Milliarden Euro an gesetzlichen Versicherungsbeiträgen. Hinzu kommen Privathonorare.

Finanzierung des Praxisvorhabens

Ist die Entscheidung zur eigenen Praxisgründung gefallen, so stellen sich eine Reihe von Fragen im Hinblick auf die Anfangsinvestitionen sowie die weitere Finanzierung. Neben der Gründung einer neuen Praxis kommt auch die Übernahme einer bereits bestehenden Niederlassung in Frage. Wichtig ist die Frage nach dem Wert der Praxis unter Berücksichtigung von Lage und Ausstattung. Grundsätzlich hängt die Schätzung des Wertes von ähnlichen Faktoren ab wie auf dem restlichen Immobilienmarkt. Was die Lage betrifft, so sind die Unterschiede besonders auffällig in Abhängigkeit davon, ob sich die Niederlassung im städtischen oder ländlichen Umfeld befindet.

Als Grundlage für die Entscheidung über die Höhe der Erstinvestition sollte der zu erwartende Gewinn eines Jahres zugrunde gelegt werden. Die meisten Fachärzte entscheiden sich für eine Investitionssumme, die maximal dem ein- bis zweifachen Jahresgewinn entspricht. In diesem Zusammenhang wird von der Abstandssumme gesprochen. Bei der Investitionsentscheidung ist auch der Zeitwert der Ausstattung sowie der zahnmedizinischen Geräte miteinzubeziehen.

Auch für Zahnarztpraxen gilt, dass der Verkehrswert Ergebnis von Angebot und Nachfrage ist. Er kann vom tatsächlichen Materialwert stark abweiche. So können Praxen in Ballungszentren trotz mäßiger Ausstattung sehr teuer sein. Umgekehrt werden oft gut ausgestattete Praxen in wenig frequentierten ländlichen Gebieten zu sehr geringen Preisen abgegeben.

Kreditfinanzierung und Unterstützung

Bei Kreditfinanzierung des Praxisvorhabens treffen Banken die Entscheidung für den Zuschlag. Hierbei berücksichtigen sie mehrere Faktoren, darunter Lage und Praxisumfeld, individuelle Leistungsfähigkeit der Mediziner sowie die Ausarbeitung der Geschäftspläne und Vorhaben der jungen Ärzte.

Einen umfassenden Überblick sowie spezifische Beratung in speziellen Fragen rund um das Gründungsvorhaben bietet die Deutsche Bank in ihrem Heilberufe Portal. Fachärzte unterschiedlicher Disziplinen finden dort verschiedene Orientierungsangebote. Rubriken lassen sich nach verschiedenen Kriterien und Bedürfnissen Filtern, so dass junge Zahnmediziner schnell die passenden Angebote und Informationen finden. Die Dienstleistung PraxisCheck bietet eine Einschätzung der Praxis nach verschiedenen Phasen. Hier können Ärzte etwa auswählen, ob es um eine Neugründung oder um eine etablierte Praxis geht. In der PraxisBörse kann das Angebot nach verschiedenen Fachzweigen gefiltert werden, darunter auch die Zahnmedizin.

Mittels PraxisCheck kann ein ausführlicher Vergleich des eigenen Vorhabens oder der eigenen Praxis mit der Konkurrenz erfolgen. Für Entscheidungen bei Anfangsinvestitionen besonders wichtig sind die hier angebotenen Wettbewerbsanalysen. Ebenso steht die Deutsche Bank jungen Medizinern mit persönlichen Heilberufe-Betreuern zur Seite, die gemeinsam mit ihnen Konzepte zur Verwirklichung des eigenen Vorhabens erarbeiten.

 

Bildnachweis: ProDente eV, www.prodente.de

Zuletzt aktualisiert am 8. April 2018 von COS Zahnärzte

Mihail Cos
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