Die Zahnbehandlungsphobie


Die allermeisten Menschen können mit der Angst vor dem Zahnarzt gut umgehen. Wirklich schlimm geht es jener Minderheit, die unter einer schweren Zahnarztphobie bzw. Zahnbehandlungsphobie leidet.

Es muss also sehr genau zwischen der normalen ,,Angst“ (Unbeha­gen, Unbefmdlichkeit, innere Anspannung etc.) unserer meisten Pati­enten und einer echten Phobie unterschieden werden.

Diese tief verwurzelte Angst ist eine Krankheit, die professionelle Hilfe benötigt.

Die Zahnbehandlungsphobie gehört zu den spezifischen Phobien und wird nach ICD-10 F40.2 als Krankheit eingestuft. Diese Phobien können nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden. Typische Beispiele dafür sind die Flugangst, die Angst vor Aufzüge oder die Höhenangst.
Phobie und Panik

Phobie ist krankhafte Angst. Eine angstauslösende Situation, oder auch nur der Gedanke daran, kann Symptome wie: Herzrasen, Übelkeit, Kurzatmigkeit, Erstickungsgefühl, etc. auslösen. Die Phobie kann eine Panik auslösen, eine angstvolle, kopflose Erregung, die bei plötzlicher und unerwarteter Gefahr auftritt. Typisch sind die ziellose Flucht und das Fehlen jeder vernünftigen Kontrolle.

Als Hauptursache für die Entwicklung der Phobie werden in der Regel eigene schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit (vor allem in der Kindheit – Behandlung unter Androhung von Strafe, Fesseln am Stuhl, Zahnextraktionen ohne Betäubung, Behandlung trotz andauernden Schmerzen-) mit anderen Behandlern erlebt.

Oft finden sich als Ursachen Erzählungen und Schreckensgeschichten über zahnärztlichen Maßnahmen, die aus dem Umfeld aufgenommen werden. Ebenfalls können ängstliche Eltern ihre eigenen Kinder in dieser Hinsicht negativ beeinflussen.

Grundsätzlich ist Angst als wirkungsvoller Schutz vor Gefahren sinnvoll. Als Schutzmechanismus treten u.a. verstärkt körperliche Symptome wie z.B. Muskelverspannungen, Schwitzen, Herzrasen mit Atemnot, Schwindel, Übelkeit auf.
Diese Reaktionen sind in sich gesundheitlich nicht schädlich, aber sie können dadurch die Angst sogar verstärken. Umgekehrt ist es möglich, durch körperliche Entspannung oder Beruhigung Angst abzubauen.

Ebenfalls fest an die Angst ist die Schmerzintensität verknüpft. Je höher die Angst, desto intensiver ist das Schmerzempfinden. Sogar die Erwartung daran, dass der Schmerz eintritt, kann Angstsituationen auslösen oder verstärken.

Zuletzt aktualisiert am 11. Januar 2015 von COS Zahnärzte

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