Die Teleskopprothese-das Teleskopsystem
Ein Restzahnbestand von 2, 3, 4 Zähnen ? Hier hält die moderne Zahnmedizin und Zahntechnik eine hochwertige, funktionelle und vor allem feste Lösung für Sie bereit
Funktionsprinzip des Teleskopssystems für Zahnersatz
Nach dem Prinzip des Teleskops mit seinen ineinandergeschobenen Röhren wurde ein einfaches und stabiles Verankerungssystem für herausnehmbaren Zahnersatz entwickelt: die aus zwei Hülsen bestehende Teleskopkrone.
Den Pfeilerzahn bedeckt die fest aufzementierte Primärkrone (Innenteleskop), über die man die am abnehmbaren Zahnersatz angebrachte Sekundärkrone (Außenteleskop) schiebt, bis beide Hülsen durch die Reibung zwischen ihren Passflächen aneinanderhaften. Mit Teleskopkronen lassen sich sowohl herausnehmbare Modellgussprothesen als auch abnehmbare Brücken verankern. Da der Prothesenkörper alle überkronten Zähne miteinander verbindet, wirkt er als Schiene und beugt Zahnlockerung vor. Die Mundhygiene ist bei einem herausnehmbaren Zahnersatz ebenfalls problemlos durchführbar.
Unter bestimmten Umständen kann die Anzahl der Pfeiler durch Implantate (künstliche Zahnwurzeln) vermehrt werden, so dass die Teleskopprothese durch eigene Zähne sowie Implantate gehalten wird.
Haltbarkeit der Teleskopprothese
Eine ordentlich angefertigte Teleskopprothese die regelmäßig kontrolliert und unterfüttert wird, kann jahrzehnte halten und ihren Dienst versehen.
Vorteile der Teleskopprothese
- Ein großer Vorteil der Teleskopkronen besteht in der Möglichkeit, sehr stabilen und funktionell einwandfreien Zahnersatz auch bei einem Restbestand von nur 2 bis 3 Zähne, herzustellen. Durch die Friktion (kontrollierte Reibung) zwischen den beiden Innen- bzw. Aussenteleskopen sowie der doppelten Abstützung (Sättel und Teleskope) ist der Sitz der Prothese einwandfrei
- Je mehr Teleskopkronen integriert sind, desto höher ist die Haltbarkeit und die Lebensdauer der Dritten. Die Kaukräfte verteilen sich in diesem Fall auf mehrere Pfeiler, was dazu führt, dass die einzelne Zähne weniger Belastung ausgesetzt werden
- Sehr gute Erweiterbarkeit. Die Prothese kann jeder Zeit mit minimalem Aufwand erweitert (z.B. nach Zahnverlust), repariert oder ergänzt werden.
- Einfache Pflege. Die Käppchen haben keine unter sich gehenden Stellen, somit lassen sie sich sehr einfach reinigen
- Die Kosten halten sich in Grenzen. Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Kassen bezuschussen diese Art von Versorgung
- In wenigen Worten: die beste Versorgung für das reduzierte Gebiss
Nachteile der Teleskopprothese
- Gesunde Zähne müssen u.U. beschliffen werden
- Mehrere Sitzungen und mehrere Abdrücke sind dafür notwendig
- Relativ lange Herstellungszeit. Dauer zwischen 3 und 4 Wochen
Weitere Varianten der Teleskopprothese
Die abnehmbare Brücke
Die Teleskopprothese kann im Oberkiefer, mit oder ohne den großen Verbinder (Gaumenbügel) hergestellt werden. Dieser ist für die Statik der Gesamtkonstruktion sehr nützlich, da der Gaumenbügel die auftretenden Kaukräfte auf die Gesamtkonstruktion verteilt, um die Pfeilerzähne zu entlasten. In bestimmten Fällen, insbesondere bei aureichender Pfeilerzahl, sowie bei einer optimalen Verteilung der Restzähne im Kiefer, kann auf den Gaumenbügel problemlos verzichtet werden. Bei der abnehmbaren Brücke handelt es sich also um einer teleskopprothesenähnlichen Konstruktion die jedoch auf die Verwendung einer Gaumenbügel verzichtet. Die grazile, gaumenfrei gestaltete Teleskopbrücke reduziert entscheidend das Fremdkörpergefühl im Mund, hat ein angenehmes Trageverhalten und ermöglicht dem Patienten eine rasche Eingewöhnung.
Die Cover Denture
Die Cover Denture Prothese, auch Deckprothese genannt ist eine Sonderform der teleskopierenden Prothese. Der Hauptunterschied zu der normalen Teleskopprothese besteht darin, dass die Cover Denture für die Abstützung ein größeres Schleimhautareal verwendet als die konventionelle Teleskopprothese. Der Halt wird in diesem Fall überwiegend durch den Saugeffekt zwischen Prothese und Zahnfleisch erzeugt. Diese Prothese findet besonders dort Verwendung, wo nur noch wenige Zähne im Kiefer vorhanden ist und diese Zähne darüberhinaus durch Knochenabbau, Lockerung oder Parodontose geschwächt sind. Die mit Teleskopkronen versehenen Zähne sind in diesem Fall nicht mehr durch ein metallisches Gerüst verbunden, sondern werden einfach in die Kunststoffplatte eingearbeitet.
Durch den kräftigen Saugeffekt werden die Zähne entlastet, was zu einer längeren Lebensdauer derer führt.
Da die Cover Denture ohne ein Metallgerüst hergestellt wird, ist sie deutlich leichter als vergleichbare konventionellen Teleskopprothesen was besonders im Oberkiefer vom Patienten als angenehm empfunden wird.
Ein Nachteil dieser Prothese ist die Reduzierung des Geschmackempfindens wenn die Prothese in Oberkiefer eingesetzt wird. Nach Patientenberichten ist diese Beeinträchtigung allerdings vorübergehend.
Vorteilhaft ist, dass im Fall von Zahnverlust die Prothese ohne zusätzlichen Veränderungen weiterhin getragen werden kann. Somit sind die Nachfolgekosten sehr gering.
Fazit
Die hier vorgestellte Teleskopprothese und ihre Varianten haben sich in vielen Fällen als probates Mittel erwiesen die fehlenden Zähnen durch eine bewährte Konstruktion langfristig zu ersetzen und dem restlichen Zähnen im stark reduzierten Restgebiss einen entscheidenden zusätzlichen Halt zu verleihen. Durch die mögliche Erweiterbarkeit schont zudem die Teleskopprothese auf Dauer den Geldbeutel.
Bildquelle: Prodente eV www.prodente.de
Zuletzt aktualisiert am 17. Mai 2018 von COS Zahnärzte