Die Amalgamalternativen
Der Amalgamersatz
Auch wenn sich durch die Amalgam-Füllungen beim Träger keine Anzeichen einer chronischen Quecksilbervergiftung zeigen, gibt es mehrere Gründe, die Füllungen durch ein besser verträgliches Materiall auszutauschen. Ein wichtiger Faktor für die Giftwirkung ist die Zeit, denn in 10 oder 20 Jahren kann die gesundheitliche Situation völlig verändert sein.
Die Sofortversorgung nach der Entfernung der Amalgamfüllungen
Als Ersatz für die Amalgamfüllungen können verschiedene Materialien verwendet werden. Die bekanntesten dauerhaften Füllmaterialien sind Keramik, Kunststoff und Gold. Als provisorische Versorgung können Zemente eingesetzt werden.
Keramik
ist biokompatibel und dadurch sehr gut verträglich. Die zahnschmelzähnliche Härte, Farbe und Transluzenz machen aus Keramik ein wunderbares Material für die Versorgung der Zähne. Keramik-Restaurationen zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer aus und bieten bei sorgfältiger Herstellung und Handhabung überragende Ergebnisse.
Komposit
Umgangssprachlich auch Kunststoff genannt, besteht der Komposit aus einer Mischung aus Harz (ca. 20-30 %) und keramische Mikrofüllern. Die Füllungen lassen sich relativ schnell einsetzen und weisen eine lange Haltbarkeit auf. Abgesehen von sehr seltenen Überempfindlichkeitsreaktionen liegen z. Zt. keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vor, die den Verdacht einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Kompositerestaurationen begründen. Die von uns verwendeten Komposite sind BPA-frei und enthalten keine der bekannten Monomere wie z.B. BisGMA, TEGDMA, UDMA oder HEMA.
Gold
Da reines Gold nicht hart genug für den Einsatz in der Mundhöhle ist, wird dieses in Kombination mit anderen Metallen als Legierung verwendet. Für Patienten die unbedingt Goldfüllungen haben möchten, stehen uns sogenannte hochgoldhaltige Bio-Legierungen zur Verfügung die einen hohen Anteil an Gold und Platin aufweisen.
Zement
Neben der zuvor erwähnten Füllstoffe, gibt es jedoch auch die Möglichkeit, die Zähne unmittelbar nach der Amalgamentfernung mit Zement provisorisch zu versorgen. Bei dem Zement handelt es sich um einen farbstoff -und eugenolfreien Phosphatzement (z.B. Harvard oder TransLit). Unter der Phosphatzementschicht besteht die Möglichkeit bei tiefen Kavitäten, im pulpanahen Bereich einen alkalischen Heilzement auf Calziumhidroxyd-Basis zu verwenden. Dieser wirkt auf den freigelegten Dentin beruhigend, verhindert die nach dem Ausbohren entstehenden möglichen Reizschmerz und fördert die Sekundärdentinbildung.
Die Zementfüllungen können bis zu mehrere Monate in den Zähnen bleiben. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Füllungen beim Kauen nicht übermäßig belastet werden, sonst nutzen sie sich sehr schnell ab. Da Zement von den Herstellern nicht als langfristiges Füllungsmaterial zugelassen ist, wird der Einsatz dieses Materials von den Krankenkassen nicht für die dauerhafte Versorgung anerkannt.
Übersicht der zahnfarbenen Amalgamalternativen
KOMPOSIT | KERAMIK | ZEMENT | |
---|---|---|---|
Belastbarkeit | Gut | Sehr gut | Schlecht |
Farbe | Zahnfarben | Zahnfarben | Weiß-Gelb |
Allergien | Möglich | Nicht bekannt | Nicht bekannt |
Toxizität | Nein | Nein | Nein |
Haltbarkeit | Sehr gut | Sehr gut | Schlecht |
Sitzungen | 1 | 2 | 1 |
Kosten | 40-120 Euro | 400-550 Euro | 45-70 Euro |
Preis-Leistung | Sehr gut | Gut | Schlecht |
Kassenleistung | Nein. Ausnahme: Schwangere, nachgewiesener Amalgamallergie und Nierenschäden. | Nein, aber Sie haben Anspruch auf die Erstattung der Kosten für eine reguläre Kassenfüllung | Kassenleistung nur für Milchzähne oder Zahnhalsfüllungen. Für bleibende Zähne ist es Privatleistung. |
Bemerkungen | Hochwertiges Füllmaterial der letzten Generation mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis und Eigenschaften. Monomer- und BPA-frei | Ausgezeichnetes Material für die ästhetische Wiederherstellung der Kaufunktion im Seitenzahnbereich. Aufwendiges Klebeverfahren | Wegen der physikalischen Eigenschaften ist die Zementfüllung eher als provisorisches Füllmaterial zu betrachten. Haltbarkeit: 6-24 Mo. |
Zuletzt aktualisiert am 17. April 2018 von COS Zahnärzte